Wien Challenge

© Daria Tchapanova
Projektteam: Flo Staffelmayr, Julia Meinx, Lino Kleingarn
Verein Theater Ansicht
Weitere Teammitglieder:Maike Clemens, Camilla Henrich
Kooperationspartner*innen/Teilnehmende Jugendliche:Petra Plank und Matthias Sulzberger von „Bonnie & Clyde“ (Gamedesign)

Schüler*innen der Bundesschule Kalvarienberg, der HLMW9, der Bafeb10, der Vienna Business School Akademiestraße, Jugendliche in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der IBIS ACAM Bildungs GmbH (Überbetriebliche Lehrausbildung Wien)

Projektidee

Wien neu erleben! Anhand virtueller Spaziergänge wird das kreative Potential der Stadt erlebbar und gestaltbar gemacht. Durch eine App wird digitale und interaktive Kunst sichtbar. Die User*innen der App können aber genauso selbst kreative Spuren in der Stadt hinterlassen und Beiträge hochladen. Die Idee ist, den Jugendlichen Kunst und Kultur spielerisch näher zu bringen, indem die ihnen vertrauten digitalen Medien genutzt werden. Des weiteren werden die Teilnehmer*innen zu „Kulturbotschafter*innen“ ihrer Lieblingsorte und sind dazu herausgefordert, weitere Beiträge anzuregen.

Projektverlauf

Ausgangsfrage: Wo treffen sich Jugendliche außerhalb schulischer Institutionen, wo findet kultureller Austausch statt und wie eignen sich Jugendliche ihre Stadt an? Das Ziel war Medien anzubieten, die jugendrelevante Sprache und Ausdrucksformen einsetzen.

Idee: ein interaktives Stadt-Spiel mit einer App zu bauen. Einen virtuellen Stadtplan mit Spots, die laufend erweitert werden können.

Jänner - Juni 2021: Workshops mit Berufsschüler*innen und Jugendlichen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen: Inhalte, Mechaniken und Orte in Wien für die App. Parallel dazu Spiel- und App-Entwicklung durch Kooperation mit den Game-Entwickler*innnen von „Bonnie & Clyde“ (Februar bis Juni 2021)

Ergebnis: ein Location-based-Game, das über eine eigens entwickelte App „GEMMA!“ gespielt wird. Durch das interaktive Spielformat wird der Fokus der User*innen auf (Jugend-)Kultur im öffentlichen Raum gelenkt. Das digitale Tool zielt darauf ab, den Jugendlichen eine Aneignung von Räumen zu ermöglichen.

Im Vorfeld wurde die App durch Workshops von ANSICHT begleitet, in denen die Jugendlichen zu diversen Hashtags Orte in der Stadt auswählten und mit „Stories“ (Audiotracks, Texten) und „Challenges“ anreicherten. Der so entstandene Content wurde künstlerisch bearbeitet, in die App geladen und wird auf einer virtuellen Stadtkarte als Preview (Pin) angezeigt. Diese Pins haben, je nach Hashtag, ein individuelles Erscheinungsbild. Die User*innen der App können außerdem neue Orte hinzufügen, was dazu führt, dass die aktuellen urbanen Hotspots der Jugendlichen in der Anwendung abgebildet werden und – vor allem – erkundet werden können. „GEMMA!“ arbeitet mit einem Filtersystem, das den User*innen ermöglicht, schnell Orte zu finden, die sie neugierig machen und an denen sie etwas tun können. Beispiele dafür sind #viennaspecials, #greencity, #moveyourbody, oder auch #loudmusicnoneighbours. Der eigene Avatar besteht aus einem Paar 3D-Schuhe. Zu Beginn sind es Standard-Sneakers, die jedoch je nach Spielerfolg verschönert und mit Items (cosmetics) verziert werden können. Mit diesen Schuhen gilt es, die Stadt und möglichst viele Pins vor Ort zu entdecken. Nähert man sich einem Pin physisch, kann anhand des Standorts der gesamte Content abgerufen werden.

Es gibt vor Ort folgende Interaktionsmöglichkeiten:
User*innen erkennen den genauen Ort als Bild und sie können die „Stories“, die diesen Orten betreffen, lesen oder sich via Audioaufnahme anhören. Außerdem gibt es an dieser Stelle eine „Challenge“, die ausgeführt werden kann. Sie können zudem virtuelle „Geschenke“ öffnen oder selbst eines hinterlassen (beispielsweise Items zum Upgraden des Schuh-Avatars). Ebenfalls gibt es in der App eine Reihe von Quests, beispielsweise die gezielte Suche nach bestimmten Orten („Besuche 15 Pins mit dem Hashtag #meetpeople“ bzw. „Besuche 10 Pins, die weniger als 5 Likes haben“ bzw. „Besuche 5 Pins in 5 unterschiedlichen Bezirken“...) oder das Sammeln bestimmter Geschenke.

Der Final Release ging Anfang September 2021 in den App-Stores online. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich in der App über  200 Spots in ganz Wien, die durch ein Foto in der App dargestellt werden und eine Beschreibung enthalten. Die Mehrzahl dieser Spots verfügt zudem über eine Audioaufnahme, in denen Jugendliche etwas über diesen Ort erzählen.

Feedback der Teilnehmer_innen

Die Schüler*innen der Kalvarienberggasse hatten großen Spaß dabei, sich mithilfe der Künstler*innen durch die Stadt zu bewegen und ihre Lieblingsplätze aufzusuchen. Gemeinsam trotz Distanz zu sein war ein besonderes Erlebnis für die ganze Klasse und hat dazu beigetragen, wieder ein bisschen zurück zum "Wir" zu finden. Ich bin dankbar dafür, dass Theater und Kunst stattfinden kann und es so engagierte und motivierte Menschen gibt, die Traditionelles neu denken und so auch für Digital Natives greifbar und spannend machen. Tolle Projekte, tolle Menschen, tolle Ergebnisse :-)“
Lehrkraft der Bundesschule Kalvarienberg 17, Juli 2021

Fazit

Ausgehend von der Idee, das künstlerische Verständnis von Jugendlichen und ihr Stadtempfinden für alle Menschen greifbarer zu machen, wurde die App „GEMMA!“ in Begleitung des ANSICHT Teams von jungen Menschen für junge Menschen entwickelt. Nach einer Testphase der App, in der in Workshops mit Jugendlichen noch an allen Inhalten und Mechaniken gearbeitet wurde, ging die „GEMMA!“ App final im September 2021 online. Durch die verschiedenen, für die User*innen künstlerisch bedeutsamen Orte entstand ein Stadtreiseführer für junge Menschen, der sich über ganz Wien erstreckt.

Links

Projektbeschreibung und Links zur App (Google Play und App Store)
Instagram-Kanal


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